Frettchenfutter vs. Rohfütterung – was ist artgerecht für Frettchen?
So niedlich sie auch sein mögen: Frettchen sind von Natur aus Fleischfresser. Außerdem ist ihr Verdauungstrakt so gebaut, dass sie einerseits große Mengen an Protein brauchen, andererseits aber Schwierigkeiten damit haben, pflanzliche Fasern zu verdauen. Artgerechte Ernährung bedeutet setzt ein fettreiches Frettchenfutter voraus, das zum Großteil aus Fleisch besteht. Das lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise umsetzen. Zum einen ist sogenannte Rohfütterung möglich, z. B. mit Mäusen oder rohem Fleisch, meist mit einem proteinreichen Trockenfutter als Ergänzung. Zum anderen gibt es heutzutage aber auch hochwertiges Frettchenfutter in Pelletform, das als Alleinfuttermittel verwendet werden kann. Stimmen Qualität und Zusammensetzung, sind beide Optionen gleichwertig – der Nährstoffbedarf eines Frettchens kann durch gutes Frettchenfutter genauso gedeckt werden wie durch den Verzehr von Beutetieren.
Was zeichnet hochwertiges Frettchenfutter aus?
Frettchenfutter ist auf die besonderen Bedürfnisse von Frettchen ausgelegt. Das mag intuitiv klingen, doch in jedem Pellet steckt viel Know-how – denn damit Ihr Frettchen nach einer Mahlzeit sowohl satt als auch energiegeladen ist, braucht es ganz bestimmte Nährstoffe in einem besonderen Mischverhältnis. Hochwertiges Frettchenfutter bietet ihm genau das.
Hoher Fleischanteil
Wussten Sie, dass Frettchen ihre Nahrung sehr schnell verdauen? Damit sie trotzdem genügend Nährstoffe aufnehmen, sollte Frettchenfutter aus etwa 80 Prozent tierischen Proteinen und nur 20 Prozent pflanzlichen Proteinen bestehen. Damit entspricht die Zusammensetzung von Frettchenfutter etwa der Ernährung eines Frettchens, das in freier Wildbahn kleine Beutetiere wie Vögel oder Mäuse fressen und dabei auch deren Mageninhalt verzehren würde.
Wenig Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind für Frettchen nicht einfach nur schwer verdaulich: Sie können auf Dauer sogar ungesund sein. Aus diesem Grund zeichnet sich Frettchenfutter durch einen möglichst geringen Anteil an Kohlenhydraten aus: Selbst in Frettchenfutter-Pellets sollte nur so viel Getreide enthalten sein wie zwingend notwendig, um den einzelnen Futterstückchen Form und Haltbarkeit zu geben – und Zucker sollte idealerweise gar nicht auf der Zutatenliste stehen.
Die tägliche Portion Taurin
Für ein starkes Herz und ein gesundes Nervensystem braucht ein Frettchen Taurin – eine Aminosäure, die sein Körper nicht in ausreichenden Mengen selbst herstellen kann. Aus diesem Grund ist Taurin fester Bestandteil von Frettchenfutter in Pelletform. Wer Frettchenfutter nur als Beikost oder Snack anbietet und sonst eher auf Rohfütterung setzt, kann außerdem auf spezielle Pasten und Pulver zurückgreifen, um die Mahlzeiten seines Frettchens mit Taurin anzureichern.
Knusprige Pellets
Erwachsene Frettchen neigen oft zu Zahnstein. Das liegt u. a. daran, dass sie für Fleischfresser ganz schön breite Kauflächen haben – und die wollen gereinigt werden. Umso besser, wenn jede Mahlzeit auch zur Zahnreinigung beiträgt, finden Sie nicht auch? Frettchenfutter mit großen, knusprigen Pellets kann daher nicht nur vom Schlingen abhalten, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Zahnpflege im Alltag leisten.
Kann man Frettchen auch Katzenfutter geben?
Katzen und Frettchen haben einiges gemeinsam: Beide sind Fleischfresser und auf ähnliche Beutetiere spezialisiert. Da liegt es doch eigentlich nahe, beiden dasselbe Trockenfutter anzubieten, oder? Eine schöne Idee, aber leider keine besonders gesunde – denn der Verdauungstrakt eines Frettchens ist anders aufgebaut als der einer Katze. Für ein Frettchen hat Katzenfutter aufgrund des niedrigeren Protein-Anteils schlichtweg eine zu geringe Energiedichte. Bei Nassfutter kommt außerdem erschwerend hinzu, dass Frettchen ohnehin zu Zahnstein neigen. Je weniger sie im Alltag zu beißen haben, desto größer ist auch das Risiko von Karies und Zahnfleischentzündung. Daher sollten Frettchen stets mit spezialisiertem Frettchenfutter ernährt werden, das auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
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