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05.09.19

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Parasitenbefall bei Hund & Katze

Wissenswertes rund um das Thema  Zecken, Milben & Flöhe

Zahlreiche Parasiten lauern auf unsere Haustiere, die nicht selten zu schweren Erkrankungen führen.

Unterteilt werden Parasiten in Ektoparasiten und Endoparasiten. Die Ektoparasiten leben auf der Haut bzw. dem Fell ihres Opfers und ernährend sich von dessen Blut oder Hautpartikeln. Endoparasiten befallen ihren Wirt hingegen im Inneren und können die verschiedenen Organe besiedeln und schädigen.

Parasiten, die sich auf der Haut bzw. im Fell des Haustieres niedergelassen haben (Ektoparasiten) sind aufgrund ihrer Größe nur schwer zu erkennen und damit leicht zu übersehen. Noch schwieriger ist es Endoparasiten wie z.B. Würmer zu erkennen, die größtenteils im Inneren Ihres Opfers leben und nur mit etwas Glück im Kot zu entdecken sind. Deshalb ist es sehr wichtig auf äußere Anzeichen zu achten, die auf einen Parasitenbefall schließen lassen könnten. Dazu zählen z.B. Rutschen auf dem Hinterteil (kann auf einen Wurmbefall hindeuten), häufiges Kratzen, Hautreaktionen wie Haarausfall, Krusten, Schuppenbildung oder Allergien.

Zu den Parasiten, die einfach nur lästig sind und zu keiner größeren Beeinträchtigung führen, kommen andere, die lebensbedrohliche Organschäden hervorrufen können, Allergien auslösen oder Krankheiten wie  z.B. Borreliose übertragen können.

Zecken

Zecken gehören zu den bekanntesten Parasiten, die sowohl Haustiere als auch den Menschen befallen können. Zecken lauern überall in der Natur. Sie krallen sich an ihren Opfern beim Vorübergehen fest. Meist bleibt aber noch etwas Zeit bis sie zustechen, deshalb sollte der Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken untersucht werden. Der Zeckenstich verursacht beim Hund meist heftigen Juckreiz und /oder Schwellungen. Befinden sich Krankheitserreger im Zeckenspeichel – welche sie die Zecke bei einem früheren Wirt eingefangen hat – können teils lebensgefährliche Krankheiten übertragen werden. Die  am häufigsten übertragenen Krankheiten durch Zecken sind die Borreliose, die Anaplasmose und die Babesiose.

Die Borreliose ist die häufigste Infektion durch Zecken. Der Krankheitsverlauf ist schleichend. Auf eine leichte Erkrankung, die einhergeht mit leichter Appetitlosigkeit und leichtem Fieber folgen einige Wochen bis Monate später schmerzende Gelenkentzündungen, wechselnde Lähmungserscheinungen und Nierenerkrankungen. Diagnostiziert wird Borreliose mithilfe von Blutuntersuchungen. Behandelt wird Borreliose mit Antibiotika, Schmerztherapie und bei Nierenerkrankungen mit entsprechenden Medikamenten und Diäten. Zur Vorbeugung von Borreliose gibt es in Deutschland Impfungen.

Die Anaplasmose bleibt bei vielen Hunde symptomfrei. Symptome können neben Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit, Milzschwellung, Schmerzen am Bewegungsapparat und Lahmheit sein. Die Diagnose der Anaplasmose erfolgt anhand eines Blutausstrichs und weiterer Laboruntersuchungen. Behandelt wird Anaplasmose mit Antibiotika.

Die Babesiose ist vor allem in feuchten Gebieten verbreitet. Über die Risikogebiete informieren der Tierarzt und das Veterinärsamt. Die sogenannten Babesien zerstören die roten Blutkörperchen und führen zur Blutarmut. Symptome der Babesiose sind hohes Fieber, Appetit- und Teilnahmslosigkeit, rot- bzw. braungefärbter Urin bis hin zur Gelbsucht, Bewegungsstörungen, Lahmheit und Anfällen als Folge der Schädigung des zentralen Nervensystems. Behandelt wird Babesiose mit Medikamenten, Infusionen und Bluttransfusionen. Leider kann nicht jedes Tier gerettet werden.

Milben

Anders als Zecken übertragen Milben nicht direkt Krankheiten auf den Wirt. Vielmehr schwächen Milben das Immunsystem des Tieres. Ein Milbenbefall kann deshalb Auslöser von Krankheiten wie Demodikose, Räude und Skabies sein, die mit schwerwiegenden Symptomen einhergehen können. Milben rufen heftig juckende Hautveränderungen hervor. Bei engem Kontakt mit Menschen können Milben vom erkrankten Wirt auf den Menschen übergehen und auch heftig juckenden Hautveränderungen auslösen. Typische Anzeichen für einen Befall sind  häufiges Kratzen, kahle Fellstellen, Verkrustungen und Schuppenbildung. Zwei Milbenarten sind als Krankheitsauslöser besonders wichtig: Die Grabmilbe und die Haarbalgmilbe. Die Grabmilbe legt ihre Eier in der Haut des Wirtes ab, was zu starkem Juckreiz bei dem betroffenen Tier führt. Diese hochansteckende Hautkrankheit ist bei Hunden als „Fuchsräude“ bekannt.  Die Räudemilben der Katze verursachen die sogenannte „Kopfräude“. Die Haarbalgmilben leben ebenfalls in der Haut ihrer Wirte und sind in geringer Zahl normale Hausbewohner. Erhöht sich jedoch die Population aufgrund eines beeinträchtigten Immunsystems kann sich eine Demodikose entwickeln. Die Demodikose zählt bei den Hunden zu den 10 häufigsten Erkrankungen der Haut. Lästig für Hunde und Katzen können außerdem die Herbstgras-, die Pelz- und die Ohrmilbe sein.

Flöhe

Flöhe können Ihnen und Ihrem Tier jeden Tag begegnen. Es braucht nicht mehr als den kurzen Kontakt mit einem anderen, bereits befallenen Vierbeiner. Viele Floharten können auf den Menschen überspringen. Bei einem Flohbefall sollte sehr schnell gehandelt werden, denn binnen kürzester Zeit kann es zu einer Epidemie kommen. Es genügt daher nicht, nur die Flöhe auf dem Hund oder der Katze zu bekämpfen, sondern es bedarf umfangreicher und dauerhafter und lückenloser Anstrengungen im Haushalt, um der Plage Herr zu werden. Gründliches Staubsaugen und wiederholtes Waschen aller Textilien gehören zum Pflichtprogramm. Es kann einige Zeit vergehen, bis man die unangenehmen Schmarotzer loswird. Denn nur etwa zehn Prozent der Eier und Flöhe befinden sich tatsächlich auf dem Hund, der Rest auf Sofas, Teppichen und Kissen in Haus oder Wohnung. Bei starkem Befall von Flöhen muss die gesamte Umgebung mit einem geeigneten Insektizid behandelt werden.

Die Flöhe saugen immer wieder Blut, was mit starkem Juckreiz und Hautreizungen verbunden ist. Der Juckreiz kann das Tier veranlassen daran zu lecken oder herumzuknabbern, was die Symptome weiter verschlimmert. Dies kann so weit führen, dass der beim Saugen abgesetzte Speichel zu einer „Flohspeichel-Allergie“ führt und damit zu starken allergischen Hautentzündungen. Der ungeliebte Floh hat aber noch weitere Überraschungen im Gepäck – zB Viren, Bakterien oder den Gurkenkernbandwurm. Folglich ist bei einem Flohbefall auch immer an eine potentielle Bandwurminfektion zu denken!

Flöhe übertragen auf den Hund den sogenannten Gurkenkernbandwurm, dessen Zwischenwirt sie sind. Der Gurkenkernbandwurm ist der häufigste Bandwurm beim Hund. Die Wurmeier werden von den Flohlarven aufgenommen und entwickeln sich dort weiter. Durch die Fellpflege nimmt der Hund die befallenen Flöhe auf. Die weiterentwickelten Larven des Bandwurms gelangen so in den Darm des Hundes und werden dort innerhalb von 20 Tagen zum adulten Bandwurm von 10 bis 70 cm Länge, der mit antiparasitären Mitteln bekämpft werden muss.

Bitte beachten Sie, dass dies lediglich eine Information über vorkommende Parasiten bei Haustieren ist und keinesfalls einen Besuch beim Tierarzt ersetzt – kontaktieren Sie bei Fragen in jeden Fall Ihren Tierarzt,